Bis heute sehen viele Google und Facebook als absolut gegensätzlich an. Die meist durch die Medien viel zu ausgeschmückte Rivalität der beiden Konzerne hat es den Anschein machen lassen, dass es notwendig sei sich für eine der beiden Plattformen zu entscheiden, da sie in direkter Konkurrenz zueinander stünden.
Auch wenn Google und Facebook als Unternehmen Konkurrenten sind, gilt das bei weitem nicht in der Praxis.
Die Verwendung beider Plattformen hat einen unheimlichen Nutzen, um maximale Markenbekanntheit zu erreichen und neue Kunden zu gewinnen.
Doch jede Plattform hat ihre Spezifikationen und eigenen Vorteile. Diese sollte man kennen, um den größtmöglichen Nutzen aus beiden Werbeformen ziehen zu können.
Google AdWords: Paid Search
Um zunächst einmal eine Einschätzung der tatsächlichen Größenordnung von Google zu erhalten und diese später mit Facebook vergleichen zu können, hier ein paar Zahlen:
- Jährlich gibt es ca. 2 Billionen Suchanfragen.
- Die Hälfte davon wird mobil getätigt.
- Seit der Gründung von Google im Jahre 1999 hat sich das Suchvolumen vertausendfacht.
- Heute gibt es 64.000 Anfragen pro Sekunde. Das bedeutet, dass 64.000 Menschen nach Antworten und Lösungen im Internet suchen – und das pro Sekunde.
Google ist die größte Suchmaschine und hat in Deutschland den größten Marktanteil mit 94,52 %.
Mit bezahlten Anzeigen kann man seine Werbebotschaft bei diesen Suchanfragen einblenden lassen.
So sieht eine typische Anzeige aus:
So steuert man Google-Anzeigen:
Werbetreibende bieten auf diese bestimmten Begriffe, Phrasen oder Wortkombinationen, die in Google eingetippt werden. Jedes Mal, wenn ein Nutzer auf eine Anzeige klickt, bezahlt der Werbetreibende für diesen Klick in der Höhe seines Gebotes. Daher auch der Fachbegriff “pay-per-click” oder auch PPC. Somit bezahlen Firmen Google dafür Internetnutzer direkt auf ihre Webseite zu schicken, wenn diese in Google einen bestimmten Suchbegriff eingeben.
Google AdWords ist vorallem für Dienstleister und Händler eine gute Lösung, wenn das entsprechende Produkt eine Lösung für einen präsenten “Schmerz” ist. Denn dann ist die Person dringend auf der Suche nach einer Behebung des Problems.
Google funktioniert gut für:
- Zahnschmerzen – Zahnarzt
- Scheidung – Anwalt
- Autounfall – Autowerkstatt
- Wasserschaden – Klempner
- Hochzeit – Location-Anbieter
Für solche Geschäfte ist Google AdWords definitiv der richtige Weg, da Google nur dann interessant ist, wenn auf Google nach dem Produkt bzw. der Dienstleistung gesucht wird.
Facebook Ads: Paid Social
- Facebook ist das größte Soziale Netzwerk der Welt mit der höchsten Anzahl monatlich aktiver Nutzer.
- Daher wurde Facebook immer lukrativer als Werbemedium für Werbetreibende.
- Das Besondere an Facebook ist, dass es nicht auf die Suchanfrage eines Nutzers angewiesen ist, um Werbung zu schalten.
Durch die Interaktivität der Facebook-Nutzer wie das Liken, Followen und Kommentieren von Posts, Fotos und Videos kann Facebook sehr viele Daten sammeln, ohne dass persönliche Daten in irgendein dafür vorgesehenes Feld eingegeben werden müssen. Facebook weiß zum Beispiel allein aufgrund des Nutzerverhaltens, ob man sich fürs Reisen oder Sport interessiert. Teilweise etwas unheimlich, aber sehr nützlich um genau die gewünschte Zielgruppe anzusprechen.
So sieht eine Beispielanzeige aus:
Die Grundlage bei Facebook ist wie bei Google ebenfalls das Bietverfahren, nur dass nicht auf ein Suchbegriff geboten wird, sondern auf eine Zielgruppe. Diese Zielgruppe lässt sich durch geographische, soziodemographische und ökonomische Kriterien sowie durch Interessen und Verhaltensmuster eingrenzen. Außerdem hat man bei Facebook eine Vielzahl an Möglichkeiten bezüglich der Gestaltung der Werbeanzeige. Es können sowohl Bild/Video und Text verwendet werden als auch interaktive, dynamische Anzeigen.
Aber was ist der primäre Unterschied zu Google? Ganz einfach:
Google hilft einem dabei Neukunden zu gewinnen, die schon auf der Suche nach einem Produkt oder Dienstleistung sind.
Facebook hilft einem dabei Neukunden zu gewinnen, die davor noch nicht wussten, dass es die Dienstleistung/Produkt gibt bzw. bei Menschen ein Bedürfnis zu erschaffen, ein Produkt/Dienstleistung zu brauchen.
Facebook funktioniert daher gut für:
- Kleidung
- Reisen
- Luxusartikel (Uhren, etc.)
- Restaurants/Bars
- uvm.
Facebook ist das optimale Medium, um potentielle Kunden zu erreichen, die kaufen können und würden, wenn sie nur von dem Produkt/der Dienstleistung wüssten.
ACHTUNG: Aktuell ist Facebook um einiges günstiger als Google, weshalb es sich auch vor allem für Produkte und Dienstleistungen mit geringen Gewinnmargen lohnt.
Wie lassen sich Google und Facebook kombinieren?
1. Interessenten mehrfach kontaktieren
Meistens braucht es mehrere Kontakte bevor eine Person genug Vertrauen zu einer Firma aufgebaut hat, sodass sie von dieser auch etwas kauft. Da sowohl Google als auch Facebook Retargeting-Optionen anbieten, kann man beide Plattformen nutzen, um Interessenten zu gewinnen. Wie funktioniert das genau: Leute, die z.B. schon einmal auf der Webseite waren, kann man Anzeigen bevorzugt erneut angezeigen lassen (oder ähnliche Anzeigen). Sobald also jemand die Webseite aufgrund von Google AdWords oder Facebook Ads besucht, bekommen diese Information sowohl Facebook als auch Google mit. So kann man eine Schnittstelle für beide Plattformen bauen.
2. Erweiterung der erwünschte Zielgruppe
Sowohl Google als auch Facebook bieten die Option die Zielgruppe aufgrund der Klicks und der Webseitenbesucher auf ähnliche Personen zu erweitern. Das bedeutet konkret, dass man Google und Facebook, wenn jemand aufgrund der Anzeige auf die Webseite geht und eine Kontaktanfrage absendet, sagen kann, dass weitere Personen, die dieser Person ähnlich sind, diese Anzeige bevorzugt gezeigt bekommen sollen. Bei Google nennt sich diese Option “Similiar Audience” und bei Facebook “Lookalike Audience”.
3. Datensammlung zur Optimierung der Strategie/Anzeigen
Außerdem kann man durch die Ergebnisse sowohl von Google als auch Facebook sehr viel über seine Zielgruppe herausfinden und seine Marketingstrategie besser auf diese ausrichten. Wenn man zum Beispiel durch die Ergebnisse von Google AdWords genau herausfindet, welche Keywords häufig eingegeben werden, bei welchen Werbeanzeigen die Personen mehr klicken, etc. kann man diese Informationen bei der Zielgruppeneingrenzung bei Facebook verwenden. Und genauso umgekehrt.
Unser Fazit
Beide Medien haben viel zu bieten und können einer Firma dabei helfen Neukunden zu gewinnen. Es kommt drauf an, welches Produkt oder welche Dienstleistung man verkaufen möchte, um die richtige Wahl für den Anfang zu treffen.
Doch durch den Einsatz von Google und Facebook kann der Werbeeffekt deutlich gestärkt werden.
Wir von RUESCH MEDIA helfen Firmen dabei sich nach Außen zu positionieren unde neue Kunden, aber auch neue Mitarbeiter zu gewinnen.
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