Anmerkung – Bitte zuerst lesen!
Als Inhaber einer Google-Partner-Agentur möchte ich mit diesem Artikel die Gelegenheit nutzen Kritik an Google und Verbesserungsvorschläge auszusprechen, die sich aus langjähriger Erfahrung angesammelt haben. Wir nutzen Google seit vielen Jahren und werden es auch weiterhin tun. Wir arbeiten nicht FÜR Google, sondern nutzen Google, um für unsere Kunden das bestmögliche herauszuholen. Und das sollte auch das Interesse von Google sein. Dies ist hiermit eine Art Appell an Google, denn eine Partnerschaft funktioniert nur, wenn beide Seiten daran gewinnen.
In den letzten Jahren konnte man einige Veränderungen bei Google beobachten – Anzeigenarten haben sich verändert, es wurden Funktionalitäten entfernt und dafür andere hinzugefügt, und vieles mehr. Google verkündete, dass sich das Nutzungserlebnis von Google-Produkten verbessert hat. Nun stellt sich aber die Frage, ob diese Veränderungen wirklich gut für uns sind – nämlich die Werbetreibenden?
Als Werbetreibende sind wir ein Stück abhängig von Google. Da Google ein Marktanteil von ungefähr 90% in Deutschland hat, erzielen wir maximale Reichweite, indem wir Anzeigen dort schalten.
Eine Win-Win-Situation?
Vor einigen Jahren – Ja. | Heute – Ja, aber nicht immer. | Morgen? Wir werden sehen.
Ich bin immer noch der Überzeugung, dass Google ein hervorragendes Werkzeug ist, um Werbung für Ihre Firma zu schalten und ich werde auch damit fortfahren Google zu nutzen. Meine einzige Betrachtung ist, dass Gier und falsche Ideen Google in einen geldverschlingenden Gate-Keeper verwandeln werden.
Für viele Branchen wurde es immer schwieriger Gewinn mit der Nutzung von Google-Werbung zu erzielen. Man muss schon ziemlich gut darin sein, damit es heutzutage funktioniert.
Als Beispiel: Erst vor wenigen Wochen hat Google sehr subtil verkündet, dass die Ausschlussfunktion für mobile Apps entfernt wird. Das bedeutet nun, dass Anzeigen auch in Apps gezeigt werden, obwohl diese meistens nicht profitabel sind. Der Grund dafür ist meistens, dass Kinder beim Spielen mit den Apps oft versehentlich auf die Anzeigen klicken und man somit Geld für unbrauchbare Klicks ausgibt. (Mehr dazu im folgenden Artikel: “Kids ruining your display campaigns”). Google verdient zwar Geld an den Klicks, aber die werbetreibende Firma hat nichts davon.
Wenn man darüberhinaus in Betracht zieht, dass viele Werbekampagnen auf Google nicht von Profis erstellt, geschweige denn dauerhaft betreut werden, werden Änderungen wie diese kaum zur Kenntnis genommen.
Es war nicht immer so. Google hat nicht immer gekränkelt!
Keine Zeit und Nerven sich mit Google auseinander zu setzen? Kein Problem!
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Alles begann so romantisch …
Google begann mit dem Ziel, Informationen für jeden zugänglich zu machen und diese Informationen so zu sortieren, dass der Suchende die relevantesten Informationen zuerst findet.
Sie finanzierten sich, indem sie bezahlte Anzeigen auf der rechten Seite und später auch oberhalb der Suchergebnisse platzierten. Diese Anzeigen waren deutlich als Werbung gekennzeichnet, damit der Nutzer diese leicht von den sonstigen Suchergebnissen unterscheiden konnte.
Google wuchs und wuchs, wobei ihnen unglaublich viel Gutmütigkeit entgegengebracht wurde, während Google irrsinnig viel Geld verdiente.
Alles war wohl nicht genug …
Mittlerweile hat sich Google zu einer Plattform entwickelt, die mit Werbeanzeigen übersät ist, welche wiederum sich nicht wirklich von den tatsächlichen Suchergebnissen unterscheiden.
Der Konzern ist mittlerweile dafür bekannt so viele Informationen wie möglich über Nutzer zu sammeln, um somit mehr Werbeplatzierungen zu verkaufen.
Das ursprüngliche Konzept von Google kränkelt.
Es ist nicht mehr die Firma, die wir ins Herz geschlossen hatten.
Was hat sich verändert? Unternehmensgier. Alles war ihnen einfach nicht genug.
Als die Anzahl der Suchenden in den Erste-Welt-Ländern sprich zahlungsfähigen Ländern ihren Höhepunkt erreicht hatte, mussten sie neue Wege finden, um mehr Werbeplatzierungen zu verkaufen.
Vielen Dank für Ihr Geld! – Google melkt die Kuh!
Hier sind ein paar Tricks, mit denen Google mehr Gewinn erzielt ohne mehr dafür zu liefern.
“Entfernen” der Exact-Match-Option
In der Vergangenheit war es möglich, dass man die Anzeigenplatzierung auf die Eingabe des exakten Suchbegriffes eingrenzen konnte. Man konnte seine Anzeigen zum Beispiel auf das Wort “Hund” begrenzen. Google hat später eine Option hinzugefügt, mit der man diese Anzeigenplatzierung auch auf Variationen des Suchbegriffes “Hund” erweitern konnte. Dies beinhaltete falsch geschriebene Wörter, die Mehrzahl des Wortes, o.Ä. Das war auch hilfreich.
Zunächst wurde man gefragt, ob man diese Option verwenden möchte. Später wurde es die Standardeinstellung.
Doch vor Kurzem wurde diese Funktion erneut erweitert, sodass 40-50% mehr Variationen miteinbezogen werden. Das kann dazu führen, dass man für Suchbegriffe Geld ausgibt, die man eigentlich nicht haben wollte. Ich erinnere mich an einen Kunden, in dessen Werbekonto der Suchbegriff “Immobilien München” auftauchte und dafür Geld ausgegeben wurde, obwohl nur der exakte Begriff “Immobilienmakler München” gebucht wurde. Die Funktion ist also nicht mehr so nützlich wie zu Beginn und sorgt letztendlich dafür, dass Google immer mehr Klicks erhält. Experten haben glücklicherweise Werkzeuge entwickelt, um im Anschluss diese Variationen der Suchbegriffe automatisch zu entfernen.
Das Erzwingen von Anzeigen auf mobilen Endgeräten
Im Jahr 2013 hatte Google einen neuen Kampagnentyp entwickelt, der ganz viele “tolle” Features haben sollte. Damals wussten alle Google-Experten wie ich, dass Anzeigen auf mobilen Endgeräten meistens nicht profitabel waren, weshalb wir diesen Typ wissentlich deaktiviert haben. Denn 2013 waren die Webseiten noch nicht für Handys optimiert und die Internetgeschwindigkeit viel zu langsam.
Zwar sind die Webseiten auf dem Handy heutzutage viel besser, jedoch performen die Anzeigen oftmals auf dem Handy nach wie vor nicht so gut wie auf dem normalen Desktop. Allerdings ist es in den neuen Kampagnen von Google nicht mehr möglich das Feature abzuschalten. Zumindest nicht ohne eine aufwendige Workaround-Lösung. Auch wenn wir als Profis in der Lage waren dieses “Feature” zu umgehen, hatten die Do-It-Yourself Google Werbekunden meistens nicht so viel Glück. Sie sind dieser “Erneuerung” zum Opfer gefallen und waren gezwungen Google blind zu vertrauen.
Google zwingt Menschen Werbeanzeigen auf
Im Jahr 2016 begann Google damit die Werbeanzeigen oberhalb der eigentlichen Suchergebnissen zu zeigen. Zunächst war klar ersichtlich, dass es sich um bezahlte Anzeigen handelte. Später allerdings wurden sie nicht mehr allzu kenntlich gemacht. Dieser Punkt ist schwierig, da viele nach wie vor der Meinung sind, dass diese Option großartig ist.
Auf jeden Fall hat dies dazu geführt, dass die eigentlichen Suchergebnisse mit den bezahlten und oftmals irrelevanten Werbeanzeigen vermischt werden. Viele Leute hassen Werbung außer es handelt sich um außerordentlich Gute oder wenn sie tatsächlich nach einem Dienstleister oder Händler suchen. Solche Leute werden Werbeanzeigen eher ignorieren, indem sie direkt zu den organischen Suchergebnissen herunterscrollen.
Was nun also passiert ist, dass einige Leute nicht sehen, dass es sich um eine Werbeanzeige handelt und einfach darauf klicken. Dann erkennen sie, dass sie “einen Fehler” gemacht haben und gehen zurück zu der Ergebnisseite, meist etwas verärgert. Manchmal sogar verärgert über den Werbetreibenden, der an sich gar nichts dafür kann. Schließlich muss aber der Werbetreibende diesen nutzlosen Klick bezahlen und hat nichts davon. Nur Google schlägt daraus Profit.
Zurück ans Steuerrad
Ich bin mir nicht ganz sicher, wie sich das alles weiterentwickeln wird, aber Google wird in der nahen Zukunft in Probleme hineinlaufen. Bereits jetzt wird Google von der EU Kommission untersucht.
Aber ich hoffe inständig, dass Google zur Besinnung kommt und sich wieder auf ihr ursprüngliches Ziel konzentriert: das Zusammenbringen von Menschen, die Probleme oder Fragen haben, mit denjenigen, die die passenden Lösungen und Antworten haben – ohne die monetären Ziele in den Vordergrund zu stellen.
Bis dahin schlage ich vor, Google mit Vorsicht zu nutzen.
Glauben Sie nicht einfach alles blind, was Google sagt.
Analysieren Sie, was funktioniert und zahlen Sie genau dafür.
Wenn es nicht funktioniert, sollten Sie Ihr Geld anderswo investieren.
Arbeiten Sie mit Agenturen, die genau wissen, wie man Google profitabel einsetzt.